DIE EUROPÄISCHE UNION HAT SEIT IHREN GRÜNDUNGSTAGEN VIEL ERREICHT. SIE HAT MEHR ALS EIN HALBES JAHRHUNDERT FRIEDEN, STABILITÄT UND WOHLSTAND GEBRACHT. SIE HAT DAZU BEIGETRAGEN, DEN LEBENSSTANDARD ZU ERHÖHEN. UND SIE HAT DEN WELTWEIT GRÖSSTEN BINNENMARKT SOWIE DEN EURO EINGEFÜHRT. WAS KOMMT ALS NÄCHSTES? IN DIESEM KAPITEL ERFÄHRST DU MEHR DARÜBER, WIE SICH DIE EU DEN AKTUELLEN HERAUSFORDERUNGEN STELLT – UND WELCHE HAUPTPRIORITÄTEN SIE FÜR DIE KOMMENDEN JAHRE HAT.

WAS STEHT AUF DER TAGESORDNUNG DER EU?

Wir leben in schwierigen Zeiten. Europa und die Welt sind bedroht durch den Klimawandel, den Verlust an biologischer Vielfalt und die Umweltzerstörung. Gleichzeitig verändern neue digitale Technologien unsere Lebensweise, unsere Arbeit und unser Konsumverhalten. Diese neuen digitalen Technologien bergen neue Chancen, aber auch neue Risiken. Darüber hinaus hat die weltweite COVID-19-Pandemie, die Europa 2020 getroffen hat, unser Leben nachhaltig erschüttert. Sie hat gezeigt, wie schnell die Welt in eine Krise geraten kann und dass die EU bereit sein muss, auf neue Herausforderungen zu reagieren und zugleich die bestehenden zu meistern.

Als die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, 2019 ihr Amt antrat, hat sie für die folgenden Jahre sechs zentrale Ziele für Europa formuliert. Diese Ziele reichen vom Übergang zur Klimaneutralität und zu einer neuen digitalen Welt bis zur Stärkung der weltweiten Vorreiterrolle der EU. Als Reaktion auf die weltweite Pandemie hat die EU einen Aufbauplan für Europa eingeführt, um sicherzustellen, dass Europa nach COVID-19 grüner, digitaler und widerstandsfähiger ist und jungen Menschen zahlreiche Chancen bietet. Dieser Aufbauplan trägt die Bezeichnung NextGenerationEU. In diesem Kapitel wird dargelegt, was die EU in den einzelnen vorrangigen Bereichen unternimmt, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

„Wir können die verlorene Zeit, die die Pandemie der Jugend geraubt hat, nicht ersetzen, aber wir können etwas Gerechteres und Besseres für sie und mit ihnen wiederaufbauen. Wir müssen jetzt handeln, und junge Menschen müssen bei diesem Wandel eine zentrale Rolle spielen.“

Weitere Informationen über die politischen Prioritäten der EU findest du unter ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024_de

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, am 9. Mai 2021 auf der Eröffnungsveranstaltung der Konferenz zur Zukunft Europas in Straßburg (Frankreich)

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht mit der jungen Generation.

Europas Erholung von der COVID-19-Pandemie

Europa erholt sich derzeit von der größten Krise seiner Geschichte im Bereich der öffentlichen Gesundheit; diese Krise hat auch zu einer beispiellosen wirtschaftlichen Abschwächung geführt. Die Corona-Pandemie hat uns alle auf die eine oder andere Weise getroffen. Viele Menschen waren mit Krankheit und Tod konfrontiert, andere verloren ihren Arbeitsplatz und ihr Einkommen.

Als die Krise Anfang 2020 ausbrach, hat die EU rasch gehandelt, um die Gesundheitssysteme zu unterstützen, Menschenleben zu retten und die Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Sie sicherte auch die Herstellung und den Kauf von Impfstoffen und deren Auslieferung an die EU-Mitgliedstaaten. Die EU arbeitet nun an einer besseren Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten, damit diese auf künftige Gesundheitskrisen vorbereitet sind und gemeinsam darauf reagieren können.

Die EU will den durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen und sozialen Schaden beheben, indem sie in Projekte und Initiativen investiert, die Europa gesünder, grüner und digitaler machen und es in die Lage versetzen, künftige Herausforderungen besser zu bewältigen. Um die Erholung zu beschleunigen, nutzt die EU den EU-Haushalt sowie einen besonderen Aufbauplan, der als NextGenerationEU bezeichnet wird. Zusammengenommen belaufen sich diese Mittel auf etwas mehr als 2 Billionen EUR (2018 Mrd. EUR), mit denen die wirtschaftliche Erholung angekurbelt werden soll. Weitere Informationen findest du im Abschnitt „Eine Wirtschaft im Dienste der Menschen“.

Weitere Informationen findest du unter https://ec.europa.eu/info/strategy/recovery-plan-europe_de

Schaubild zu den EU-Ausgaben von 2021 bis 2027.
EU-Ausgaben 2021 -2027: Der Gesamtbetrag von 2,018 Billionen Euro umfasst den Siebenjahreshaushalt der EU (1,211 Billionen Euro) sowie 807 Mrd. Euro aus NextGenerationEU, dem Corona-Aufbaupaket.

WUSSTEST DU ...

… dass die EU-Länder für ihre nationale Gesundheitspolitik selbst zuständig sind, einschließlich der Impfung ihrer Bürgerinnen und Bürger gegen gefährliche Krankheiten wie COVID-19? Die EU wiederum unterstützt diese Bemühungen. So hat sie beispielsweise ein System zur Verknüpfung nationaler Kontaktnachverfolgungs-Apps eingerichtet und ein gemeinsames System digitaler EU-Zertifikate koordiniert, um das Reisen zu vereinfachen.

Informationen und Tipps rund ums Reisen findest du unter reopen.europa.eu/de.

Die Erholung Europas finanzieren

Im Jahr 2020 haben die Staats- und Regierungschefs der EU das umfangreichste EU-Finanzhilfepaket aller Zeiten vereinbart, um den Wiederaufbau nach COVID-19 voranzutreiben und eine bessere Zukunft für die nächste Generation vorzubereiten. Dieses Paket besteht aus dem langfristigen EU-Haushalt für 2021-2027 und dem befristeten Fonds NextGenerationEU, der zur Unterstützung des europäischen Aufbauplans eingerichtet wurde. Mit dem Großteil der NextGenerationEU-Mittel werden die EU-Länder finanziell unterstützt, damit sie sich von den Auswirkungen der Pandemie erholen können. Das Geld soll ihnen dabei helfen, grüner, digitaler und widerstandsfähiger aus der Krise hervorzugehen. Erreichen will die EU dies durch Investitionen, die allen Europäerinnen und Europäern zugutekommen, z. B. in schnellere Internetverbindungen, saubere Energie und Verkehrsmittel, Bildung und Ausbildung sowie energieeffizientere Gebäude.

Weitere Informationen über die Aufbaupläne deines Landes findest du unter europa.eu/!wYRggt

WUSSTEST DU ...

… dass die EU ein Instrument – SURE – eingeführt hat, um Unternehmen finanziell zu helfen und so die Mitgliedstaaten bei der Bewältigung des wirtschaftlichen Abschwungs zu unterstützen? Allein im Jahr 2020 hat dieses Programm dazu beigetragen, rund 30 Millionen Menschen in der EU in Arbeit zu halten.

Weitere Informationen über das SURE-Instrument findest du unter europa.eu/!Qmf9XK

Aktive Solidarität

Die Länder Europas haben in der Pandemie echte Solidarität gezeigt, indem sie sich gegenseitig unterstützt haben. So nahmen Krankenhäuser in der gesamten EU Patienten aus anderen Ländern auf und entsandten medizinische Teams, um ihren Nachbarn zu helfen. Die EU koordinierte auch die Lieferung von Schutzausrüstung an Orte, wo sie am dringendsten benötigt wurde. Außerdem setzt sich die EU dafür ein, dass sichere Impfstoffe alle Regionen der Welt erreichen. Die Kommission und die EU-Mitgliedstaaten sind die wichtigsten Geber im Rahmen von COVAX, der globalen Initiative für einen gerechten Zugang zu COVID-19-Impfstoffen. Sie unterstützen auch Impfkampagnen in Partnerländern.

Weitere Informationen über europäische Solidaritätsaktionen findest du unter europa.eu/!YrK8k7

Mit ein wenig Hilfe von der EU konnten Menschen in ganz Europa – von italienischen Landwirten bis zu kroatischen Lehrkräften und deutschen Kleinunternehmern – dem Sturm des Coronavirus standhalten.

Entdecke ihre Geschichten: europa.eu/!RgPC4p

AUFGABE 17 DEINE ERFAHRUNGEN WÄHREND DER COVID-19-PANDEMIE

Was hast du während der COVID-19-Pandemie in deiner Schule, deiner Stadt und anderswo erlebt? Diskutiert in Gruppen, wie die Menschen in eurem Land reagiert haben und welchen Beitrag die EU geleistet hat. Gibt es Dinge, die man hätte besser machen können?

Weitere Informationen über die Reaktion der EU auf die Corona-Krise findest du unter europa.eu/!dv83Wq

Eine Lieferung von medizinischem Gerät aus der rescEU-Reserve in Prag (Tschechien), 24. Oktober 2020

An einer Rampe bauen zwei Männer ein medizinisches Gerät auf. Neben ihnen steht ein Karton mit der Europaflagge.

Ein europäischer Grüner Deal

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, denen sich die Welt heute stellen muss. Eine Million der acht Millionen Arten auf der Erde ist vom Aussterben bedroht. Wälder und Ozeane werden verschmutzt und zerstört. Da ist es nicht verwunderlich, dass vor allem junge Menschen, die sich um den Zustand des Planeten ihrer Zukunft sorgen, Forderungen nach mehr Klimaschutz erheben.

Die Europäische Union ist bei den weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels bisher führend gewesen. Sie spielte eine Schlüsselrolle für die Erzielung des wegweisenden globalen Pariser Klimaschutzabkommens im Jahr 2015. Nun hat die EU zugesichert, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu werden, d. h., wir werden nicht mehr Treibhausgase erzeugen, als unsere natürlichen Ökosysteme aufnehmen können.

Der europäische Grüne Deal ist der Aktionsplan, mit dem die EU dieses Ziel verwirklichen und den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft schaffen will. Dazu wird es u. a. erforderlich sein, die Treibhausgasemissionen drastisch zu senken, in umweltfreundliche Technologien zu investieren und unsere Natur zu schützen. Es bedeutet auch, dass die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels bewältigt werden müssen.

WUSSTEST DU ...

... dass das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden, im europäischen Klimagesetz festgeschrieben wurde, dem ersten Klimagesetz überhaupt? Durch dieses Gesetz wird auch das Zwischenziel der EU, die Nettotreibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken, zur verbindlichen Vorgabe.

europa.eu/!KtCumM

Umsetzung des europäischen Grünen Deals

Um die Klimaschutzverpflichtungen der EU zu erfüllen, werden in allen Bereichen Maßnahmen erforderlich sein – in der Industrie, der Energiewirtschaft und im Verkehrswesen ebenso wie bei der Nahrungsmittelerzeugung, in der Landwirtschaft und im Bausektor. Solche Maßnahmen wären z. B. die verstärkte Nutzung sauberer Energie, die Verringerung der Umweltverschmutzung, die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden und die Einführung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel und entsprechender Kraftstoffe. Im Juli 2021 schlug die Europäische Kommission eine Reihe von Maßnahmen vor, mit denen die EU in die Lage versetzt werden soll, ihr Klimaziel bis 2030 zu erreichen, nämlich:

  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Energiemix der EU auf 40 %;
  • Verringerung der Emissionen von Gebäuden, Straßenverkehr und Schifffahrt durch Anwendung des Emissionshandelssystems auf diese Sektoren;
  • ehrgeizigere Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen von neuen PKW und leichten Nutzfahrzeugen;
  • Wiederherstellung der europäischen Wälder, Böden sowie Feucht- und Torfgebiete, damit diese CO2 aufnehmen und speichern können.

Die EU wird diejenigen Menschen und Regionen finanziell unterstützen, die am meisten von den Herausforderungen betroffen sind, damit niemand zurückgelassen wird. Um dieser Verpflichtung Nachdruck zu verleihen, stellt die EU zwischen 2021 und 2027 mindestens 30 % ihrer Ausgaben für Klimainitiativen bereit.

In der EU verkaufte Produkte sollten so konzipiert sein, dass sie länger halten und leichter wiederverwendet, repariert und recycelt werden können. Darüber hinaus sollten sie so viel recyceltes Material wie möglich enthalten. Der neue Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, einer der wichtigsten Bestandteile des Grünen Deals, zielt darauf ab, nachhaltige Produkte in der EU zur Norm zu machen.

Grafik mit den EU-Zielen zur Senkung der Emissionen für 2030 und 2050.
Neues Ziel ist es, den Netto-Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55% (gegenüber 1990) zu verringern. Die langfristige Strategie der EU besteht darin, bis 2050 CO2-neutral zu werden.

Schaubild zu den Vorteilen des EU-Ziels einer Senkung der Treibhausgasemissionen.
Vorteile einer Senkung der Treibhausgasemissionen: 40 % erneuerbare Energien im EU-Energiemix bis 2030; mindestens 55 % weniger Tote durch Luftverschmutzung bis 2030; 1 Million Ladestationen in der EU bis 2025; ein fairer Übergang auf der Grundlage europäischer Solidarität; 1 Million zusätzliche grüne Arbeitsplätze in der EU bis 2030; umweltfreundlichere öffentliche Verkehrsmittel und nachhaltigere Kraftstoffe; Schutz und Wiederherstellung der europäischen Wälder, Pflanzung von 3 Milliarden zusätzlichen Bäumen bis 2030 sowie eine modernisierte und krisenfeste EU-Wirtschaft.

Weitere Informationen über den Vorschlag der Kommission zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals findest du unter europa.eu/!YjHpdj

Schaubild zu den Vorteilen des EU-Ziels einer Senkung der Treibhausgasemissionen.
Vorteile einer Senkung der Treibhausgasemissionen: 40 % erneuerbare Energien im EU-Energiemix bis 2030; mindestens 55 % weniger Tote durch Luftverschmutzung bis 2030; 1 Million Ladestationen in der EU bis 2025; ein fairer Übergang auf der Grundlage europäischer Solidarität; 1 Million zusätzliche grüne Arbeitsplätze in der EU bis 2030; umweltfreundlichere öffentliche Verkehrsmittel und nachhaltigere Kraftstoffe; Schutz und Wiederherstellung der europäischen Wälder, Pflanzung von 3 Milliarden zusätzlichen Bäumen bis 2030 sowie eine modernisierte und krisenfeste EU-Wirtschaft.

AUFGABE 18 DIE GRÜNE HERAUSFORDERUNG

Gibt es etwas, das ihr als Klasse oder Schule tun könntet, um zum Aufbau eines grüneren Europas beizutragen? In dem Toolkit „Green Challenge“ finden eure Lehrkräfte Anregungen für Klassendiskussionen. Teilt euch in kleine Gruppen auf, um über eure Ideen zu diskutieren.

Das Toolkit „Green Challenge“ für Lehrkräfte findet ihr unter europa.eu/!vDjWF7

WUSSTEST DU ...

… dass 40 % des Energieverbrauchs in der EU und 36 % der energiebedingten CO2-Emissionen durch Gebäude verursacht werden? Die gute Nachricht ist, dass bis 2030 35 Millionen Gebäude in der EU renoviert werden könnten, wodurch es möglich wäre, die Emissionen erheblich zu senken und 160 000 neue Arbeitsplätze im Bausektor zu schaffen.

WUSSTEST DU …

… dass auf die Energieerzeugung und -nutzung 75 % der Emissionen in der EU entfallen? Durch Energieeffizienzmaßnahmen und den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien könnten Emissionen, Luftverschmutzung und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen unmittelbar verringert werden.

In den folgenden Kurzvideos erfährst du mehr über die Energiepolitik der EU: https://europa.eu/learning-corner/eu-energy-policy_de

Schilder am Waldrand, die auf ein Natura-2000-Gebiet hinweisen.

Natura-2000-Gebiete werden europaweit ausgewiesen.

Führend beim Klimaschutz

Der Klimawandel ist ein globales Problem, das von der EU nicht allein gelöst werden kann. Die Europäische Union arbeitet mit anderen Ländern und Regionen der Welt zusammen, um die Ziele des Übereinkommens von Paris zu erreichen. In diesem Abkommen wurde das Ziel festgelegt, die globale Erwärmung auf „deutlich unter 2 °C“ über den Temperaturen vor der industriellen Revolution zu halten und gleichzeitig die Anstrengungen fortzusetzen, diesen Anstieg auf 1,5 °C zu begrenzen. Die Länder treffen sich jedes Jahr auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen, der sogenannten COP (Conference of the Parties), um die Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele zu erörtern.

Schutz und Wiederherstellung der Natur

Die Natur ist unser größter Verbündeter, wenn es darum geht, den Klimawandel und den Ausbruch von Krankheiten einzudämmen. Leider ist jedoch unsere Umwelt, auf die wir angewiesen sind, durch nicht nachhaltige menschliche Aktivitäten bedroht. Die Wiederherstellung der Gesundheit der Natur ist ein zentrales Element des europäischen Grünen Deals. Die EU will dies u. a. durch die Erweiterung des Netzes der Schutzgebiete an Land und auf See (des sogenannten Natura-2000-Netzes), die Anpflanzung von Milliarden von Bäumen und die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Verfahren erreichen. Sie setzt sich auch dafür ein, dass die Lebensmittel, die wir essen, gesund und erschwinglich sind und umweltfreundlich erzeugt werden. Wichtig dafür sind eine Reduzierung schädlicher Pestizide und die Förderung des ökologischen Landbaus.

Weitere Informationen über die Biodiversitätsstrategie der EU bis 2030 findest du unter europa.eu/!3DXGvC

WUSSTEST DU …

… dass die EU und die EU-Mitgliedstaaten zusammen der weltweit größte Geber von Mitteln zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen sind? 2019 haben sie mit 21,9 Mrd. EUR die Entwicklungsländer bei der Bekämpfung des Klimawandels unterstützt.

Auf der Website „Unser Planet, unsere Zukunft“ erfährst du mehr über den Klimawandel: europa.eu/learning-corner/our-planet-our-future_de

Weitere Informationen über den europäischen Grünen Deal findest du unter europa.eu/!QY77Td

Ein Europa für das digitale Zeitalter

Die COVID-19-Pandemie hat die Digitalisierung in Europa entscheidend beschleunigt. Dank digitaler Technologien konnten Familien und Freunde in Verbindung bleiben, Schulen unterrichten und Unternehmen weiterarbeiten. Digitale Technologien sind inzwischen zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Lebens geworden. Allerdings haben nicht alle den gleichen Zugang dazu oder die nötigen Fähigkeiten, um sie in vollem Umfang nutzen zu können.

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die nächsten zehn Jahre für Europa zur digitalen Dekade zu machen. Sie setzt sich dafür ein, dass der digitale Wandel für alle und nicht nur für einige wenige funktioniert. Dies bedeutet beispielsweise, dass alle Menschen über einen schnellen Internetzugang und die notwendigen Fähigkeiten verfügen müssen, um die Möglichkeiten der digitalen Welt zu nutzen. Gleichzeitig verändern neue Technologien wie künstliche Intelligenz unsere Welt und bringen viele Vorteile, aber auch neue Probleme mit sich. Die EU will die Entwicklung neuer globaler Standards vorantreiben, um sicherzustellen, dass die Europäerinnen und Europäer diesen Technologien vertrauen können.

Der digitale Wandel und die intelligentere Nutzung von Technologien werden auch entscheidend dazu beitragen, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird und die Ziele des europäischen Grünen Deals erreicht werden.

Verwirklichung der digitalen Dekade für Europa

Im März 2021 präsentierte die Europäische Kommission eine Zielvorstellung für den digitalen Wandel in Europa bis 2030, zusammen mit einer Reihe von konkreten Zielen und einem konkreten Plan zu deren Verwirklichung. Mit diesen Zielen sollen vier Hauptziele erreicht werden: ein technisch versierter Kontinent mit einer digital befähigten Bevölkerung und hochqualifizierten digitalen Fachkräften, erstklassige, vertrauenswürdige und sichere digitale Infrastrukturen, ein Kontinent mit einem hohen Anteil digitalisierter Unternehmen und modernisierte öffentliche Dienste, die den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden. Durch das Programm „Digitales Europa“, das erste seiner Art überhaupt, das für den Zeitraum 2021-2027 mit einem Haushalt von 7,5 Mrd. EUR ausgestattet ist, sollen Projekte in so wichtigen Bereichen wie künstliche Intelligenz, Hochleistungsrechnen, Cybersicherheit und fortgeschrittene Kompetenzen finanziell gefördert werden. Im Rahmen des EU-Konjunkturprogramms müssen die EU-Mitgliedstaaten mindestens 20 % der Mittel, die sie aus dem Fonds NextGenerationEU erhalten, in digitale Initiativen investieren.

Die wichtigsten Ziele für den digitalen Wandel in Europa bis 2030:

  • mindestens 80 % aller Erwachsenen besitzen grundlegende digitale Kompetenzen;
  • 20 Millionen IKT-Fachkräfte mit einem ausgeglicheneren Verhältnis zwischen Frauen und Männern;
  • Gigabit-Netzanbindung für alle Haushalte in der EU und 5G-Versorgung aller besiedelten Gebiete;
  • Europa verfügt über seinen ersten Quantencomputer;
  • drei von vier Unternehmen nutzen Cloud-Computing-Dienste;
  • alle wesentlichen öffentlichen Dienste werden online bereitgestellt;
  • alle Bürgerinnen und Bürger haben Zugang zu ihren elektronischen Patientenakten;
  • 80 % der Bürgerinnen und Bürger nutzen eine eID-Lösung.

Weitere Informationen über die digitalen Ziele für 2030 findest du unter europa.eu/!tuRGXt

Kompetenzen für das digitale Zeitalter

Digitales Know-how ist fürs Studieren und Arbeiten von wesentlicher Bedeutung. Auch für den Zugang zu einer wachsenden Zahl öffentlicher Online-Dienste – von der Eröffnung eines Bankkontos bis zur Bewerbung für ein Studium im Ausland – ist es unerlässlich. Dennoch fehlen heute mehr als einem Fünftel der jungen Menschen grundlegende digitale Kompetenzen. Obwohl für die allgemeine und berufliche Bildung die einzelnen EU-Mitgliedstaaten selbst verantwortlich sind, leistet die EU Hilfe in diesem Bereich. Sie unterstützt die Mitgliedstaaten, indem sie in Programme wie die Europäische Kompetenzagenda und den Aktionsplan für digitale Bildung investiert, um die Ausbildung von Europäerinnen und Europäern zu verbessern und den Talentpool Europas zu vergrößern.

Die Europäische Kommission führt eine Vielzahl von Projekten durch, um den EU-Ländern bei der Verbesserung des Niveaus digitaler Kompetenzen zu helfen. Dazu gehören die jährliche Code Week und die Digital Opportunity Traineeships der EU, die Studierenden die Möglichkeit bieten, in digitalen Bereichen Praxiserfahrungen zu sammeln, die auf dem Arbeitsmarkt verlangt werden.

Entdecke die Welt der digitalen Möglichkeiten mit unserer Cartoon-Serie „Digitale Forschende“: europa.eu/!vgD7Y6

WUSSTEST DU …

… dass laut dem Fortschrittsanzeiger für Frauen im digitalen Sektor („Women in Digital Scoreboard“) für 2020 nur 18 % der IKT-Fachkräfte in der EU weiblich sind? Die EU hat Maßnahmen ergriffen, um die Teilhabe von Frauen am digitalen Sektor durch die Bekämpfung von Stereotypen, die Vermittlung digitaler Kompetenzen im Rahmen der allgemeinen und beruflichen Bildung und die Gewinnung von mehr Frauen als Unternehmerinnen in diesem Sektor zu stärken.

Aufbau von Vertrauen in die Technologie

Künstliche Intelligenz (KI) kann uns in vielerlei Hinsicht helfen, z. B. durch exaktere medizinische Diagnosen und Minimierung der Umweltauswirkungen in der Landwirtschaft. Einige Menschen befürchten jedoch, dass ihre Arbeitsplätze durch KI gefährdet sein könnten, oder fragen sich, ob man diesen Technologien vertrauen kann. Um diesen Bedenken entgegenzutreten, hat die Kommission neue Vorschriften vorgeschlagen, um sicherzustellen, dass die in der EU eingesetzten KI-Systeme sicher, transparent, ethisch, unparteiisch und unter menschlicher Kontrolle sind.

europa.eu/!np93VU

AUFGABE 19 KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – EINE FRAGE DES VERTRAUENS

Welches sind die Vorteile und Risiken von KI? Diskutiert in kleinen Gruppen.

WUSSTEST DU …

… dass im April 2021 Vega, der erste Supercomputer der EU von Weltrang, in Maribor (Slowenien) in Betrieb genommen wurde? Dieser Computer schafft pro Sekunde die unfassbare Zahl von 6,9 Billiarden Rechenoperationen! Benannt wurde er nach dem berühmten Mathematiker Jurij Vega, und er ist einer der acht Spitzenklasse-Supercomputer, die europäischen Forschenden, Industrien und Unternehmen in allen möglichen Bereichen – von der Entwicklung neuer Arzneimittel und Werkstoffe bis zur Bekämpfung des Klimawandels – zu wichtigen Fortschritten verhelfen werden.

Sicherheit im Internet

Die EU hat die strengsten Datenschutzvorschriften der Welt. Diese sorgen für ein sicheres und faires Online-Umfeld. Sie tragen auch dazu bei, Menschen, insbesondere Kinder, vor illegalen und schädlichen Inhalten zu schützen. Online-Plattformen können jedoch missbraucht werden, um z. B. Hassreden oder terroristische Inhalte zu verbreiten oder um gefährliche und gefälschte Produkte zu verkaufen. Die Europäische Kommission setzt sich dafür ein, dass das, was offline illegal ist, auch online illegal ist. Außerdem ergreift sie Maßnahmen, um die Cybersicherheit in der gesamten EU zu stärken und um ihre Regierungen, ihre Bürgerinnen und Bürger und ihre Unternehmen vor globalen Cyberbedrohungen zu schützen. Im Rahmen dieser Arbeit hat die EU an der Einrichtung einer Gemeinsamen Cyber-Einheit mitgewirkt, um die in der EU und ihren Mitgliedstaaten verfügbaren Ressourcen und Fachkenntnisse zusammenzubringen. Ziel ist die wirksame Verhinderung von Cybersicherheitsvorfällen und -krisen großen Ausmaßes, eine entsprechende Abschreckung und eine wirksame Reaktion auf solche Vorfälle und Krisen.

europa.eu/!bn64WW

WUSSTEST DU …

… dass das von der EU finanzierte Netzwerk von Safer Internet Centres dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Online-Sicherheit zu schärfen? Jedes dieser Zentren verfügt über ein so genanntes Youth Panel, einen Jugendbeirat, in dem Jugendliche auf der Grundlage ihrer eigenen Online-Erfahrungen Gleichaltrigen wertvolle Tipps und Ratschläge geben.

Weitere Informationen über ein Europa für das digitale Zeitalter findest du unter: europa.eu/!py49Xv

Eine Wirtschaft im Dienste der Menschen

Die Corona-Pandemie hat einen schweren Schock für die europäischen Volkswirtschaften verursacht, der die Lebensgrundlagen der Menschen und Unternehmen in allen Sektoren beeinträchtigte. Gerade junge Menschen, von denen viele in sehr anfälligen Sektoren wie Tourismus und Gastgewerbe arbeiten, waren besonders häufig von Arbeitsplatzverlusten betroffen.

Die EU hat nicht nur Maßnahmen ergriffen, um Unternehmen und Arbeitskräfte vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu schützen, sondern auch einen Aufbauplan entwickelt, um Europa wieder auf die Beine zu bringen. Dieser Plan mit der Bezeichnung „NextGenerationEU“ konzentriert sich nicht nur auf die Behebung der durch die Pandemie verursachten Schäden, sondern auch – wie der Name schon sagt – auf Investitionen in die nächste Generation von Europäerinnen und Europäern und in die langfristige Zukunft der EU. Mit den Mitteln für diesen Aufbauplan wird der EU-Haushalt für 2021-2027 aufgestockt, und so erhalten alle EU-Mitgliedstaaten die einzigartige Chance, sich rascher von den Folgen der Pandemie zu erholen und den ökologischen und digitalen Wandel in der gesamten EU zu beschleunigen. Insgesamt werden für den Aufschwung mehr als 2 Billionen EUR bereitgestellt.

Die EU arbeitet daran, die Wirtschaft in allen Ländern und Regionen zu stärken, wobei ein Schwerpunkt auf der Unterstützung junger Menschen liegt. Sie setzt sich auch für den Abbau von Ungleichheiten und die Verbesserung des Lebensstandards für alle Europäerinnen und Europäer ein.

NextGenerationEU

Der Aufbaufonds NextGenerationEU umfasst 800 Mrd. EUR. Damit können bis 2026 Reformen und Investitionen in den Mitgliedstaaten weitgehend finanziert werden. Die Europäische Kommission wird in diesem Zeitraum im Namen der EU Kredite auf den Kapitalmärkten aufnehmen. Diese Gelder werden dann an die EU-Mitgliedstaaten verteilt, damit sie für Projekte und Initiativen ausgegeben werden können. Um finanzielle Unterstützung zu erhalten, mussten die Mitgliedstaaten nationale Pläne vorlegen, aus denen hervorging, wie sie das Geld investieren wollen. Ein bestimmter Anteil der Ausgaben musste dabei für Klimaschutz und digitale Initiativen vorgesehen werden. Dies wird der EU dabei helfen, ihr Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und den digitalen Wandel in Europa voranzubringen, durch den wiederum Arbeitsplätze geschaffen werden und das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird.

Mit NextGenerationEU in die kommenden Jahrzehnte investieren

Schaubild: Verteilung der NextGenerationEU-Mittel auf verschiedene Programme.
Der Großteil der NextGenerationEU-Mittel (723,8 Mrd. EUR zu jeweiligen Preisen) wird im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität ausgegeben. Dieses Programm umfasst umfangreiche finanzielle Unterstützung für öffentliche Investitionen sowie umweltfreundliche und digitale Projekte. Die Unterstützung erfolgt in Form von Zuschüssen (338 Milliarden Euro) und Darlehen (385,8 Milliarden Euro) zu jeweiligen Preisen.
Die verbleibenden 83,1 Milliarden Euro fließen in andere Programme.

Unterstützung der Jugend Europas

Die EU setzt sich dafür ein, dass junge Menschen über die Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen, die sie für die sich rasch verändernde Arbeitswelt benötigen und die sie dazu befähigen, den ökologischen und digitalen Wandel erfolgreich mitzugestalten. Die Kommission hat gezielte Initiativen vorgeschlagen, um die Mitgliedstaaten beim Abbau der Arbeitslosigkeit zu unterstützen und jungen Menschen, die in den Arbeitsmarkt eintreten, zu helfen. Durch die Initiative zur Förderung der Jugendbeschäftigung wurde die Jugendgarantie verstärkt, sodass sie nun eine breitere Zielgruppe von jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren abdeckt. Auch die Lehrlingsausbildung wird stärker gefördert, unter anderem durch die Erneuerung der Europäischen Ausbildungsallianz, die nun sowohl für Arbeitgeber als auch für die jungen Menschen noch mehr Vorteile bringt, sowie durch Reformen, um die berufliche Aus- und Weiterbildung moderner, attraktiver und flexibler zu gestalten.

Eine neue EU-Initiative mit dem Namen ALMA (Aim, Learn, Master, Achieve) soll jungen Menschen, die keine Arbeit haben, nicht zur Schule gehen und keine Berufsausbildung absolvieren, dabei helfen, ihren Weg auf den Arbeitsmarkt zu finden. Bei der Initiative wird die Förderung einer schulischen oder beruflichen Ausbildung oder eines Arbeitsplatzes im Heimatland mit einem Arbeitspraktikum in einem anderen EU-Land kombiniert.

Die Kommission arbeitet auch an der Verbesserung der Bedingungen für Menschen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen – wie z. B. Arbeit, die über digitale Plattformen organisiert wird –, die bei jungen Leuten immer häufiger anzutreffen sind.

Das übergeordnete Ziel besteht darin, dass die EU-Mitgliedstaaten zwischen 2021 und 2027 EU-Mittel in Höhe von mindestens 22 Mrd. EUR in Maßnahmen zur Förderung der Jugendbeschäftigung investieren. Eingesetzt werden können diese EU-Gelder beispielsweise für Bonuszahlungen an kleine Unternehmen, die Auszubildende einstellen, für Start-up-Darlehen und Zuschüsse zugunsten angehender Unternehmerinnen und Unternehmer sowie für Schulungen, die jungen Menschen helfen sollen, zusätzliche, auf dem Arbeitsmarkt benötigte Kompetenzen zu erwerben.

Weitere Informationen zur Beschäftigungsförderung für junge Menschen findest du unter https://europa.eu/!BRNtvw

Junge Arbeitnehmer machen sich im Gespräch mit einem Ausbilder Notizen

Den Aufschwung fair und inklusiv gestalten

Von dem Recht auf Chancengleichheit und Beschäftigungsförderung bis hin zu gerechten Löhnen, die einen angemessenen Lebensstandard ermöglichen, legt die europäische Säule sozialer Rechte 20 Grundsätze fest, die darauf abzielen, faire Arbeitsmärkte und Sozialsysteme zu schaffen, die für alle funktionieren. Die Umsetzung dieser Ziele liegt in der gemeinsamen Verantwortung der EU-Institutionen, der nationalen, regionalen und lokalen Behörden, der Sozialpartner und der Zivilgesellschaft.

Mit einer Reihe von Zielen, die die EU bis 2030 erreichen muss, soll sichergestellt werden, dass mehr Europäerinnen und Europäer Zugang sowohl zu den benötigten Kompetenzen als auch zu Chancengleichheit in einer digitaleren, nachhaltigeren und inklusiveren Wirtschaft haben.

Inklusivität bedeutet, dass die Bedürfnisse aller Menschen in der Gesellschaft berücksichtigt werden. Sie bedeutet auch, dass jede und jeder die Möglichkeit haben muss, zu arbeiten und eigenes Geld zu verdienen. So wird sich die Europäische Kommission beispielsweise dafür einsetzen, dass Menschen mit Behinderungen an Schulungen teilnehmen und neue Kompetenzen erwerben können und dass sie einen Arbeitsplatz finden und unabhängig leben können.

Die Kommission schlägt außerdem neue Maßnahmen vor, um sicherzustellen, dass Frauen und Männer gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten. Diese Maßnahmen sollen das Bewusstsein für die Vergütungsstrukturen innerhalb von Unternehmen schärfen sowie Arbeitgebern und Beschäftigten mehr Instrumente an die Hand geben, um gegen Lohndiskriminierung am Arbeitsplatz vorzugehen.

Mit dem neuen Europäischen Sozialfonds Plus sollen Menschen, Regionen und Länder in der EU dabei unterstützt werden, massive Herausforderungen zu bewältigen – von der Erholung von der Pandemie bis zur Erreichung der EU-Ziele in Bezug auf Beschäftigung, soziale Inklusion, Bildung und Klimaschutz (europa.eu/!BTXRtK).

 

Weitere Informationen darüber, was die Kommission tut, um die 20 Grundsätze der europäischen Säule sozialer Rechte in die Tat umzusetzen, findest du unter europa.eu/!mv83Gpj

AUFGABE 20 DEINE PRIORITÄTEN FÜR EIN GERECHTERES UND INKLUSIVERES EUROPA

Nachstehend findest du eine Liste der Bereiche, die von der europäischen Säule sozialer Rechte erfasst werden. Wähle die drei Bereiche aus, die du für die wichtigsten hältst, und diskutiere mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern in kleinen Gruppen über deine Auswahl.

  1. Allgemeine und berufliche Bildung und lebenslanges Lernen
  2. Gleichstellung der Geschlechter
  3. Betreuung und Unterstützung von Kindern
  4. Informationen über Beschäftigungsbedingungen und Kündigungsschutz
  5. Sozialer Dialog und Einbeziehung der Beschäftigten
  6. Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben
  7. Gerechtes Mindesteinkommen
  8. Gesundheitsvorsorge
  9. Inklusion von Menschen mit Behinderungen
  10. Wohnraum und Hilfe für Wohnungslose

Weitere Informationen über die Pläne der EU zugunsten einer Wirtschaft im Dienste der Menschen: europa.eu/!CC84Uq

Junge Arbeitnehmer machen sich im Gespräch mit einem Ausbilder Notizen

Ein stärkeres Europa in der Welt

Die Europäische Union ist die Heimat von rund 447 Millionen Menschen – das ist die drittgrößte Bevölkerung der Welt nach China und Indien – und spielt auf der Weltbühne eine wichtige Rolle. Als Binnenmarkt mit 27 Ländern ist die EU der größte Handelsblock der Welt. Internationale Handelsabkommen sorgen für Wirtschaftswachstum für Europa und seine Partner. Sie tragen auch zur Förderung europäischer Grundsätze und Werte wie Demokratie, Menschenrechte, soziale Rechte und Bekämpfung des Klimawandels bei.

Die Beziehungen der EU zum Rest der Welt basieren auf Solidarität und Zusammenarbeit. Herausforderungen wie Klimawandel, gewalttätiger Extremismus, Menschenhandel und illegale Einwanderung machen nicht an Grenzen halt, während extreme Armut nur in Zusammenarbeit mit Partnerentwicklungsländern bekämpft werden kann.

Die EU setzt sich dafür ein, die Welt zu einem sichereren Ort zu machen, in dem Menschen fair behandelt und Gesetze eingehalten werden. Die Außenpolitik der EU orientiert sich an den Grundsätzen, die für ihre eigene Entstehung und Entwicklung maßgeblich waren, u. a. Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Grundfreiheiten. Die EU arbeitet daran, ihre Partnerschaften mit ihren unmittelbaren Nachbarn im Osten – insbesondere mit den westlichen Balkanstaaten – sowie mit weiter entfernten Ländern zu intensivieren (Einzelheiten zu den Kandidatenländern für eine EU-Mitgliedschaft findest du in Kapitel 1 – „Die Europäische Union – was ist das eigentlich?“).

WUSSTEST DU …

… dass die EU mehr als 45 Handelsabkommen mit fast 80 Partnern in der ganzen Welt geschlossen hat? 2020 erzielte die EU ein neues Abkommen über den Handel mit Mexiko, und ihr Handelsabkommen mit Vietnam trat in Kraft.

Nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union am 31. Januar 2020 unterzeichneten die EU und das Vereinigte Königreich am 30. Dezember 2020 das Abkommen über Handel und Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich.

WUSSTEST DU …

… dass mehr als 35 Millionen Arbeitsplätze in Europa direkt oder indirekt mit dem Handel mit Ländern außerhalb der EU verbunden sind?

Freier und fairer Handel

Handelsabkommen erleichtern es den Ländern, Geschäfte zu tätigen, und tragen zur Schaffung von mehr Arbeitsplätzen bei, wodurch wiederum das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird. Außerdem sorgen sie für ein größeres Produktangebot aus verschiedenen Teilen der Welt in der EU sowie für niedrigere Preise. Darüber hinaus helfen sie EU-Unternehmen, auf Auslandsmärkten tätig zu werden. Die EU hat Handelsabkommen mit vielen Ländern der Welt ausgehandelt. Spricht die EU mit einer Stimme, so hat sie erheblich mehr Gewicht bei internationalen Handelsgesprächen als jeder ihrer Mitgliedstaaten alleine.

Bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Umweltzerstörung kann die Handelspolitik eine wichtige Rolle einnehmen. Die EU ist bestrebt, die Einhaltung des Klimaschutzübereinkommens von Paris zu einem wesentlichen Bestandteil künftiger Handels- und Investitionsabkommen zu machen.

Die EU setzt sich vehement für eine Reform der globalen Handelsregeln ein, um sicherzustellen, dass diese besser auf die heutigen Herausforderungen abgestimmt sind.

Internationale Zusammenarbeit

Die EU arbeitet eng mit ihren Nachbarn sowie mit anderen Ländern und internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation zusammen, um gemeinsame Herausforderungen wie Klimawandel und Corona zu bewältigen. Ziel ist der Aufbau neuer Bündnisse mit Ländern außerhalb der EU und die Stärkung der Zusammenarbeit mit multilateralen und regionalen Organisationen.

WUSSTEST DU …

„Global Gateway“ ist die neue EU-Strategie zur besseren Vernetzung der Bereiche Digitales, Energie und Verkehr sowie zum Ausbau des Gesundheits-, Bildungs- und Forschungswesens weltweit. Investitionen im Umfang von 300 Mrd. EUR sorgen dafür, dass diese Vernetzung demokratisch, transparent, umweltfreundlich, sicher und intelligent erfolgt.

Mehr unter: europa.eu/!Pv6cNR

Das Gipfeltreffen zwischen der EU und den USA im Juni 2021 markierte den Beginn einer erneuerten transatlantischen Partnerschaft und führte zu einer gemeinsamen Agenda für die Zusammenarbeit beider Partner in der Zeit nach der Pandemie.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel und US-Präsident Joe Biden im Gebäude des Europäischen Rates.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der äthiopischen Luftfahrtakademie Addis Abeba

Die EU finanziert die Business School mit, an der junge Afrikanerinnen und Afrikaner sich zu Pilotinnen und Piloten, Kabinenpersonal oder Flugingenieurinnen und -ingenieuren ausbilden lassen können. Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen besucht am 27. Februar 2020 die äthiopische Luftfahrtakademie in Addis Abeba.

Die EU baut derzeit eine engere und intensivere Zusammenarbeit mit Afrika auf. Sie hat eine Reihe von Partnerschaften auf der Grundlage gemeinsamer Interessen und Werte vorgeschlagen, bei denen zentrale Bereiche wie der ökologische und der digitale Wandel, Migration und Mobilität Schwerpunkte bilden.

WUSSTEST DU …

… dass die EU 140 Büros, die sogenannten Delegationen, auf der ganzen Welt unterhält? Sie haben ähnliche Funktionen wie Botschaften. Für die Vertretung der EU und ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie für den Aufbau von Netzwerken und Partnerschaften sind sie von grundlegender Bedeutung.

WUSSTEST DU …

… dass die EU zusammen mit ihren Mitgliedstaaten der weltweit größte Geber humanitärer Hilfe ist? Sie leistet und koordiniert Soforthilfe für Menschen, die in Europa und weltweit von Katastrophen betroffen sind. Anfang 2022, kurz nach Russlands Ukraine-Invasion, kündigte die Kommission zusätzliche 90 Mio. EUR für Soforthilfeprogramme zur Unterstützung der unter dem Ukraine-Krieg leidenden Zivilbevölkerung an.

AUFGABE 21 DIE EU IN DER WELT

Hier sind einige Beispiele für die Rolle der EU auf der Weltbühne. Wähle die drei aus, die für dich am wichtigsten sind, und begründe deine Entscheidung. Vergleiche deine Antworten mit denen deiner Mitschülerinnen und Mitschüler.

  1. Die EU führt und unterstützt Friedensgespräche auf der ganzen Welt, um Konflikte zu beenden.
  2. Die EU steht weltweit für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Sie stellt die Menschenrechte in den Mittelpunkt ihrer Beziehungen zu anderen Ländern.
  3. Die EU hat im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel eine Vorreiterrolle übernommen.
  4. Die EU fördert die Gleichstellung und die Stärkung von Frauen weltweit und leistet dafür finanzielle Unterstützung.
  5. Zusammen sind die EU und ihre Mitgliedstaaten die weltweit größten Geber von Entwicklungshilfe und humanitärer Hilfe.

Weitere Informationen über die Arbeit der EU für ein stärkeres Europa in der Welt findest du unter europa.eu/!jH44Kw

Förderung unserer europäischen Lebensweise

Die Europäische Union ist mehr als ein Binnenmarkt für Waren und Dienstleistungen. Sie ist eine Union von Menschen, die gemeinsame Werte teilen. Verankert sind diese Werte in den EU-Verträgen und in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, die den in der EU lebenden Menschen bestimmte Rechte garantieren. Diese Werte, darunter Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, bilden das Fundament für unsere Gesellschaften. Für eine starke Demokratie sind z. B. unabhängige Gerichte, die den Schutz der Grundrechte und bürgerlichen Freiheiten garantieren, sowie eine aktive Zivilgesellschaft und freie Medien unabdingbare Voraussetzungen.

Die europäische Lebensweise ist inklusiv, was bedeutet, dass niemand ausgegrenzt werden darf. Jeder Mensch, der in der EU lebt, muss die Möglichkeit haben, sich zu entfalten, teilzuhaben und eine Führungsrolle zu übernehmen, ungeachtet von Unterschieden bezüglich des Geschlechts, der Rasse oder der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung. Die Europäische Kommission führt Strategien und Maßnahmen durch, die sich gegen Diskriminierung und Stereotype richten, welche in der Gesellschaft leider allzu häufig anzutreffen sind.

Aufbauend auf den Lehren aus der Corona-Pandemie arbeitet die EU daran, wirksamer auf Gesundheitskrisen reagieren zu können, und trifft gleichzeitig Maßnahmen, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in allen ihren Aspekten zu verbessern.

Aufbau einer Union der Gleichheit

In der Europäischen Union gelten die umfassendsten Antidiskriminierungsgesetze der Welt. Es muss jedoch noch mehr getan werden, um Ungleichheiten zu beseitigen, die nach wie vor in der EU bestehen, und um sicherzustellen, dass alle am europäischen Leben teilhaben können. Für dieses Ziel intensiviert die Kommission ihre Arbeit in allen Bereichen – so bekämpft sie z. B. Rassismus und Antisemitismus und ergreift Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Menschen, die nach Europa kommen, und Angehörige ethnischer Minderheiten nicht ausgegrenzt oder von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Darüber hinaus setzt sich die Kommission nach wie vor dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen ihre Rechte wahrnehmen können und die gleichen Chancen im Leben haben wie alle anderen auch, und bekämpft die Diskriminierung von LGBTIQ-Personen.

Weitere Informationen über die Pläne der EU zur Bekämpfung aller Formen der Diskriminierung findest du unter europa.eu/!8dqgtH

WUSSTEST DU …

… dass rund 87 Millionen Menschen in der EU irgendeine Form der Behinderung haben?

Hier erfährst du, was die EU plant, um die Rechte von Menschen mit Behinderungen in den nächsten zehn Jahren zu schützen: europa.eu/!cW37NF

WUSSTEST DU …

… dass fast sechs von zehn Europäerinnen und Europäern der Ansicht sind, dass Diskriminierung aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit oder der Hautfarbe in ihrem Land weit verbreitet ist?

Quelle: Eurobarometer 2251

Person in einer Bibliothek, die ein Buch in Braille-Schrift liest.

AUFGABE 22 BEKÄMPFUNG VON DISKRIMINIERUNG

Kannst du dich an Situationen erinnern, in denen du Diskriminierung gesehen oder vielleicht sogar selbst erlebt hast? Was kann deiner Meinung nach getan werden, um dagegen vorzugehen? Diskutiert dies in kleinen Gruppen und stellt der Klasse eure Ergebnisse vor.

Wahrung der Rechtsstaatlichkeit

Die Rechtsstaatlichkeit hat unmittelbare Auswirkungen auf das Leben aller Bürgerinnen und Bürger. Sie ist notwendig, um die Gleichbehandlung vor dem Gesetz und die Verteidigung der Rechte des Einzelnen zu gewährleisten. Sie ist außerdem notwendig, um Machtmissbrauch durch Behörden zu verhindern und dafür zu sorgen, dass Entscheidungsträger zur Rechenschaft gezogen werden.

Hier erfährst du, was die EU unternimmt, um die Rechtsstaatlichkeit in Europa zu fördern, zu schützen und durchzusetzen: europa.eu/!JCWMCR

WUSSTEST DU …

… dass über acht von zehn Bürgerinnen und Bürgern es für wichtig halten, dass unabhängige Gerichte das Recht wirksam schützen, dass alle vor dem Gesetz gleich sind und dass Korruptionsfälle streng untersucht und verfolgt werden?

Quelle: Eurobarometer 2235

Ein neues Konzept für den Umgang mit Migration und Asyl in Europa

Die Europäische Union ist ein Schutzraum für Menschen, die vor Verfolgung oder schwerem Leid in ihrem Herkunftsland fliehen. Jedes Jahr kommen Tausende von Menschen nach Europa, um internationalen Schutz zu erhalten oder ein besseres Leben zu führen. Die EU arbeitet mit den EU-Mitgliedstaaten zusammen, um den Zustrom von Menschen, die an ihren Küsten landen, besser zu steuern. 2020 legte die Kommission Vorschläge zur Verbesserung des Migrations- und Asylsystems in Europa vor. In diesen Vorschlägen wird u. a. untersucht, wie die Zusammenarbeit mit den Herkunfts- und Transitländern, die erfolgreiche Integration von Geflüchteten und die Rückführung von Personen ohne Aufenthaltsrecht verbessert werden können. Anfang 2022, kurz nach Russlands Ukraine-Invasion, wandte die EU erstmals die vorübergehende Schutzregelung für Personen an, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, sodass sie EU-weit harmonisierte Rechte wie Wohnsitz, Wohnraum, medizinische Versorgung und Schulbesuch für Kinder in Anspruch nehmen können.
Mehr zur EU-Solidarität mit der Ukraine: europa.eu/!qh9gJp

europa.eu/!Tn78Jr

WUSSTEST DU …

… dass Migrantinnen und Migranten und EU-Bürgerinnen und -Bürger mit Migrationshintergrund in der europäischen Gesellschaft und in verschiedenen Bereichen unserer Wirtschaft eine wichtige Rolle einnehmen? Die EU setzt sich dafür ein, dass sie durch Maßnahmen in Bereichen wie Bildung, Beschäftigung, Gesundheitsversorgung und Wohnraum in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

play video HIER GEHT'S ZUM VIDEO: Interview mit Suaad Alshleh audiovisual.ec.europa.eu/en/video/I-195435

Suaad Alshleh kam als Geflüchtete aus Syrien nach Europa. Sie verwirklicht nun ihren Traum, Ärztin in Irland zu werden.

Gesundheitsschutz für die Europäerinnen und Europäer

Die EU setzt sich dafür ein, dass sich die EU-Länder gemeinsam auf Gesundheitskrisen vorbereiten und gemeinsam darauf reagieren und dass medizinisches Material verfügbar und erschwinglich ist. Sie arbeitet auch daran, die Verhütung, Behandlung und Nachsorge von Krankheiten wie Krebs zu verbessern. Diese Arbeit – die hinter der europäischen Gesundheitsunion steht – soll die EU in die Lage versetzen, künftigen Pandemien besser vorzubeugen und sie wirksamer zu bekämpfen, Europas Gesundheitssysteme zu stärken und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger besser zu schützen.

europa.eu/!Mx37CJ

Die EU wird im Zeitraum 2021-2027 mehr als 5 Mrd. EUR in Maßnahmen mit EU-Mehrwert investieren, um im Rahmen ihres EU4Health-Programms die Gesundheitspolitik der EU-Länder zu ergänzen.

https://ec.europa.eu/health/funding/eu4health_de

Maßnahmenbereiche:

Gesundheit in der EU verbessern und fördern
Arzneimittel, Medizinprodukte und krisenrelevante Produkte verbessern
Menschen in der EU vor schweren länderübergreifenden Gesundheitsgefahren schützen
Ausbau der Gesundheitssysteme

Mehr zum Programm EU4Health erfährst du in diesem Kurzvideo: europa.eu/!Bctjn6

WUSSTEST DU …

… dass 2020 bei 2,7 Millionen Menschen in der Europäischen Union Krebs diagnostiziert wurde und dass weitere 1,3 Millionen, darunter 2000 junge Menschen, an der Krankheit starben?

Hier erfährst du, was der europäische Plan zur Krebsbekämpfung dazu beitragen kann, die Zahl der Todesfälle durch die Krankheit zu senken und die Krebsprävention, -behandlung und -versorgung zu verbessern: europa.eu/!VC78YY

Krankenpfleger beim MRT einer Patientin.

Ein Krankenpfleger bereitet eine MRT-Untersuchung vor; Universitätsklinik Lüttich (Belgien), 24. Januar 2020

Weitere Informationen über die Arbeit der EU zur Förderung unserer europäischen Lebensweise findest du unter europa.eu/!Fx64XC

Neuer Schwung für die Demokratie in Europa

Demokratie ist das Fundament der Europäischen Union. In einem gesunden und florierenden demokratischen System können die Bürgerinnen und Bürger ihre Ansichten frei äußern, ihre politischen Entscheidungsträger wählen oder selbst Entscheidungsträger werden und über ihre Zukunft mitbestimmen.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das politische Engagement der Bevölkerung wieder zugenommen hat und die Wahlbeteiligung gestiegen ist. Doch wie an vielen Orten der Welt steht die Demokratie in der EU und in den EU-Ländern vor Herausforderungen. Diese Herausforderungen reichen von zunehmendem Extremismus und Wahlmanipulationen bis zu Drohungen gegen Journalisten und Politikverdrossenheit.

Die EU will demokratische Prozesse stärken und ermutigt die Bürgerinnen und Bürger, ihre Zukunft in der EU mitzugestalten. Sie ist auch bestrebt, ihre eigenen Strukturen transparenter und demokratischer zu machen.

Mehr darüber, wie du dich einbringen und dir Gehör verschaffen kannst, erfährst du im Abschnitt „Deine Stimme bei der Entscheidungsfindung in der EU“.

 

Die europäischen Demokratien stärken

Die Rechte und Freiheiten des Einzelnen, Transparenz und Rechenschaftspflicht stehen im Mittelpunkt des Plans der Europäischen Kommission, die Demokratien in der EU zu stärken. Der Schwerpunkt liegt auf Maßnahmen zur Förderung freier und fairer Wahlen, zur Unterstützung freier und unabhängiger Medien und zur Bekämpfung von Desinformation. Die Europäische Union und die EU-Mitgliedstaaten verstärken ihre Maßnahmen gegen diejenigen, die versuchen, Krisen wie die COVID-19-Pandemie auszunutzen, und gegen diejenigen, die Propaganda oder Hass verbreiten. Dies geschieht unter anderem durch das Aufspüren und Aufdecken von Desinformation und durch die Zusammenarbeit mit Online-Plattformen, um die Verbreitung von Fake News einzudämmen.

europa.eu/!PRGMWW

WUSSTEST DU …

… dass 73 % aller Journalistinnen weltweit bei ihrer Arbeit bereits Online-Gewalt erfahren haben (Unesco/ICEF-Umfrage)?

Kindern eine Stimme geben

Jedes Kind in Europa – und auch außerhalb – sollte dieselben Rechte genießen und frei von Diskriminierung und Einschüchterung leben können. Die erste EU-Kinderrechtsstrategie zielt darauf ab, Schutz und Unterstützung für alle Kinder (junge Menschen unter 18 Jahren) zu gewährleisten, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Status oder ihrem Aufenthaltsstatus. Diese Strategie enthält Maßnahmen in verschiedenen Bereichen, u. a. in Bezug auf das Recht von Kindern, vor Gewalt geschützt und im Internet sicher zu sein. Gleichzeitig arbeitet die EU daran, den über Generationen hinweg bestehenden Kreislauf von Armut und Benachteiligung zu durchbrechen. Mit der neuen Europäischen Garantie für Kinder soll sichergestellt werden, dass Kinder, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind, Zugang zu gesunden Mahlzeiten, Bildung, Gesundheitsfürsorge und angemessenem Wohnraum haben.

europa.eu/!vbRfyD

1/5 der EU-Bevölkerung sind Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren.

Mehr als 10 000 Kinder und Jugendliche brachten ihre Ideen ein und trugen zur Gestaltung der EU-Strategie für die Rechte des Kindes bei.

play video HIER GEHT'S ZUM VIDEO: Die EU-Kinderrechtsstrategie: europa.eu/!yfhnC7

WUSSTEST DU …

… dass 2019 in der EU 22,2 % der Kinder in Haushalten lebten, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren? Das sind fast 18 Millionen bedürftiger Kinder.

WUSSTEST DU …

… dass die Europäische Kommission eine Plattform für die Teilhabe von Kindern einrichten will, um Kindern Raum zu geben, sich an den Entscheidungsprozessen auf EU-Ebene zu beteiligen? So werden Kinder beispielsweise aktiv in die Umsetzung des Europäischen Klimapakts und des europäischen Grünen Deals einbezogen.

WUSSTEST DU …

… dass die EU im Mai 2021 eine Debatte eingeleitet hat, die den Menschen in der ganzen EU ermöglicht, zu sagen, in welchem Europa sie leben wollen? Die Diskussionen und Veranstaltungen werden sowohl online als auch in Präsenz in allen Ländern organisiert. Dieses Feedback ist wichtig, denn es wird dazu beitragen, die Zukunft der EU zu gestalten.

Weitere Informationen über die Konferenz zur Zukunft Europas findest du unter futureu.europa.eu/?locale=de

Ein Europa im Wandel

Von einer höheren Lebenserwartung bis zu niedrigeren Geburtenraten – die europäischen Gesellschaften verändern sich. Die Bewältigung des demografischen Wandels ist von ausschlaggebender Bedeutung für den Aufbau einer widerstandsfähigeren, nachhaltigeren und faireren Europäischen Union. Zum Beispiel sind ländliche Gebiete überall in der EU oft von einem Bevölkerungsrückgang betroffen, und die Bevölkerung ist dort im Durchschnitt älter als in städtischen Gebieten. Ländliche Gebiete versorgen uns mit Nahrungsmitteln, Wohnraum, Arbeitsplätzen und grundlegenden Ökosystemleistungen. Um sicherzustellen, dass sie diese wichtigen Aufgaben weiterhin erfüllen können, hat die Europäische Kommission einen Aktionsplan aufgestellt, der ländlichen Gemeinden und Unternehmen helfen soll, ihr Potenzial in den kommenden Jahrzehnten voll auszuschöpfen.

Wirf einen Blick auf das Europa, wie es in den kommenden Jahrzehnten aussehen wird: europa.eu/!P7Vp8J

AUFGABE 23 BÜRGERDIALOGE

In der gesamten EU finden regelmäßig Bürgerdialoge zwischen Kommissionsmitgliedern und der Öffentlichkeit statt. Falls ihr nicht die Möglichkeit habt, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen, organisiert doch einmal einen eigenen Bürgerdialog in eurer Klasse! Drei oder vier Schülerinnen oder Schüler übernehmen dabei die Rolle eines Kommissionsmitglieds und wählen eines der in diesem Kapitel vorgestellten Themen als Ausgangspunkt für die Diskussion. Sie bekommen dann eine bestimmte Vorbereitungszeit, um sich ein wenig in das gewählte Politikfeld einzuarbeiten und eine fünfminütige Erklärung zu verfassen. Nachdem das „Kommissionsmitglied“ seine kurze Erklärung abgegeben hat, folgt eine 15-minütige Frage- und Antwortveranstaltung in der Klasse, die von der Lehrkraft moderiert wird.

Weitere Informationen über den neuen Schwung für die Demokratie in Europa findest du unter europa.eu/!tV86WG